Glanz & Kante

GLANZ & KANTE – Der Podcast

Der Podcast GLANZ & KANTE führt Gespräche zu gegenwärtigen Positionen und Ansätzen in gestalterischen Kontexten, mit der Schwerpunktsetzung auf Schmuck und körperbezogenes Objekt. Denn die Besprechung und Diskussion von dem Phänomen Schmuck als Kunst und kultureller Ausdruck ist bisher, insbesondere in den Diskursen um Kunst und Kultur, unterrepräsentiert. Dies mag daran liegen, dass das allgemeine Verständnis von Schmuck oft an eingeschriebenen Narrationen verbleibt, die ihn als Herrschaftsschmuck, Luxusgegenstand oder als Mode- oder Juwelenschmuck ausfindig machen. Dieses Verständnis gibt möglichen, über das Objekt hinaus weisenden, Positionen keinen sprachlichen Ausdruck. GLANZ & KANTE zeigt hingegen auf, wie Schmuck als körperbezogenes Objekt kultureller wie ästhetisches Dokument von beispielhaft Erinnerung, Gedanken, Weltvorstellungen, Protest, Queerung, Kollektivität und Individualität ist und somit auch immer über sich selbst hinaus weist. Dabei sucht GLANZ & KANTE Schmuck aus seinen gewohnten und engen Normierungen zu lösen wie auch diese zu erweitern. Alle zwei Wochen sprechen Cathleen und Ruth mit Künstlerinnen, Kuratierenden, Wissenschaftlerinnen, Autorinnen sowie Akteurinnen aus dem Bereich Schmuck, Kunst und Design. Annäherungen an die verschiedensten Erscheinungsformen, aber auch an die Rezeption, Handlungsweisen und gegenwärtige Herausforderungen von und im Schmuck finden im Podcast eine Besprechung, fernab von gesetzten Vorstellungen, sondern mit viel Funkeln und Glanzkanten.

Anne Sophie Ruth Schneider sie /ihr

Anne Sophie Ruth Schneider (geboren 1992) hatte schon früh einen Hang zum Eintauchen in die Räume funkelnder Schmucksphären, die aufbewahrt, getragen, aber auch gedacht werden können und konnten. Von 2010-2014 machte sie ihre Ausbildung zur Goldschmiedin an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau und studiert seit 2015 an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim Schmuck und körperbezogenes Objekt. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf Schmuck als Code und Ausdruck von (kollektiven) Erinnerungen, seinem Münden in Macht und Individualität sowie in der Bildreproduktion von Schmuck. Dabei ist ihr eine machtkritische Befragung von der bzw. einer Geschichtsschreibung und Narration von Schmuck wesentlich, ebenfalls die Fragen danach, wie Körper und Geschlecht im Verhältnis zu Schmuck stehen. In ihrer Schmuckpraxis befragt Ruth den Begriff des Schmucks in sich und sucht nach Möglichkeiten das Verständnis von dem Phänomen Schmuck zu queeren.
Ruth hat schon oft Glanzkanten ihre Politur gegeben. Auch wenn sie nicht selten dabei abrutscht, erfreut sie sich am kantigen Schimmer.

Cathleen Kämpfe sie /ihr

Cathleen Kämpfe (geboren 1989) stand mit zehn Jahren das erste Mal in einer Goldschmiede und wusste, dass sie genau das machen will. Nach ihrer dualen Ausbildung zur Goldschmiedegesellin arbeitete sie als solche in einem Familienunternehmen und studierte von 2014-2021 an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim Schmuck und körperbezogenes Objekt.
Ihre von Materialexperimenten geprägte Forschung begreift Schmuck als verbindendes Medium und baut Brücken durch sensorische Erfahrungen sowie durch eine starke Partizipation und Interaktion der Tragenden. Die emotionale Verbindung zu Objekten und Materialien wird in ihren Arbeiten ebenso thematisiert wie das Schmuckverständnis der Tragenden. Cathleen braucht selten Glanzkanten, liebt aber feinen Glanz und klare Kanten.